Baugeschichte der Kirche St. Mauritius

Am 24. März 1891 wurde der Grundstein für den Kirchenbau nach einem Entwurf von Max Hasak gelegt. Dieser Entwurf sah für die Kirche einen Bau mit fünfjochigem Schiff, dreiseitigem Chorschluss und einer Decke als Kreuzgewölbe vor.

Am 22. September 1892 fand die feierliche Kircheneinweihung durch den Fürstbischöflichen Delegaten Joseph Jahnel statt. Taufstein und Mauritiusbild gehören noch zur ersten Ausstattung der Kirche. Im Jahr 1897 wurde das Pfarrhaus gebaut, 1900 erfolgte der Anbau einer Sakristei (die spätere Taufkapelle) an die Kirche. 1905 bis 1906 wurde ein Erweiterungsbau ausgeführt, für den Max Hasak wieder die Entwürfe fertigte. Nun wurde auch eine Heizung vorgesehen. Der Anbau hat einen achteckigen Grundriss mit polygonalem Chor, Sakristei und Seitenkapellen und wurde vor den damaligen Haupteingang der Kirche platziert, der dafür abgerissen werden musste. Die Ausrichtung der Kirche wurde um 180 Grad gedreht. Beim heutigen Haupteingang befand sich der frühere Altarraum. Am 26. September 1906 erfolgte die feierliche Konsekration der Kirche durch den Feldpropst der preußischen Armee, Bischof Heinrich Vollmar.

1909 wurde der Kreuzweg eingeweiht, den die Mayer’sche Hofkunstanstalt in München hergestellt hat, zum Kirchweihfest 1910 erstmals die neue Orgel gespielt, die von Bruno Goebel in Königsberg erbaut wurde. Im August 1922 fand der verstorbene erste Pfarrer der Gemeinde, Nikolaus Kuborn, in der Taufkapelle seine letzte Ruhestätte. 1924 wurden die heute noch tönenden Klangstahlglocken geweiht, die als Ersatz für zwei im Ersten Weltkrieg abgegebene Bronzeglocken angeschafft wurden. 1927 erfolgte der Anbau zweier Beichtkapellen, 1933 wurde das Grundstück hinter dem heutigen Haupteingang der Kirche erworben und ein Kirchplatz angelegt. 1934 gestaltete man die Kirche innen neu. 1942 mußte auch die letzte Glocke des ursprünglichen Bronzegeläuts abgegeben werden. Das St. Antonius-Relief an der Außenwand der Kirche wurde 1943 angebracht.

Im Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche schwer beschädigt. Am 8. Mai 1944 wurden sämtliche Kirchenfenster vernichtet, im Februar 1945 die Seiteneingänge und die Taufkapelle zerstört, die Kirchenwand zum Pfarrhaus hin bis ins Gewölbe aufgerissen. Auch der Turm wurde ein Opfer der Flammen. Bereits Anfang Mai 1945 begann der Wiederaufbau und schon kurz darauf wurde mit dem Einbau neuer Fenster begonnen. Der Turm wurde in veränderter Form wieder aufgebaut, das Dach repariert und der Innenraum renoviert. Die im Vorraum der Kirche aufgestellte Pietà wurde 1947 von Josef Weber geschaffen. Der Wiederaufbau war 1954 abgeschlossen.

Von 1965 bis 1966 wurde nach den Richtlinien der Liturgiereform der Innenraum der Kirche neu gestaltet. Der Hochaltar, die zwei Seitenaltäre, die Kanzel und die alte Kommunionbank wurden entfernt, die Kirche mit Marmorboden versehen und der gesamte Innenraum geweißt. Der Chorraum wurde aus Marmor vollkommen neu gestaltet, ein neuer Altar geweiht. Die allgemeine Situation änderte sich bis zum 100. Kirchweihjubiläum 1992 dann wenig.

1994 erfolgte die Neueindeckung des Kirchendaches, 1996 die Sanierung des Turms, 1998 eine malermäßige Umgestaltung der Kirche, 1999 stellte man die Figuren von Maria und Josef aus der alten Kirche wieder neben den Hauptaltar anstelle der dort vorher befindlichen Gitterplastiken. 2003 wurde der Taufstein aus der früheren Taufkapelle geholt und im Querschiff aufgestellt, die Kapelle in eine Bernhard-Lichtenberg-Kapelle umgestaltet. 2004 erfolgte die Erneuerung der Heizungsanlage und die Überarbeitung der Innengestaltung.

2013 wurde die Orgel generalüberholt und die im Ersten Weltkrieg zwangsweise abgegebenen und nach dem Krieg in Zink erneuerten Orgelprospektpfeifen durch zinnerne ersetzt. Die Restaurierung der Kreuzwegstationen in ihrer ursprünglichen Farbgebung ist noch in Arbeit. Derzeit werden auch die Kirchenfenster gereinigt und neu eingesetzt. Die Sanierung der Kirchenfassade ist in Planung.

St. Mauritius ist ein schönes Beispiel für den altbekannten Grundsatz: An einer Kirche wird immer gebaut.

Text und Archivrecherche: Andreas Huth, M.A.

Zum Wikipedia-Eintrag zur Kirche St. Mauritius.

Baugeschichte Dreifaltigkeitskirche

Am 21. Juni 1914 wurde der Grundstein für eine neue Kirche im damaligen Pfarrsprengel von St. Mauritius gelegt. Sie wurde nach Entwürfen des Architekten Wilhelm Frydag im neoromanischen Stil erbaut und am 27. Juni 1915 vom Breslauer Fürstbischof Adolf Bertram geweiht. Die Erhebung dieser Filialkirche zur Kuratialkirche erfolgte 1918, ebenso die Einweihung des neuen Kreuzweges. Ostern 1923 fand die Einweihung der Orgel der Fa. Steinmeyer, Oettingen, statt. Im Oktober 1924 wurden die drei Stahlglocken geweiht.

Von der ursprünglichen Ausstattung ist nur wenig erhalten. Im Februar 1945 wurde die Kirche fast vollständig zerstört. Die Gewölbe waren eingestürzt, das Dach schwer beschädigt, ein Teil der Straßenfront nicht mehr vorhanden. Noch 1945 wurde die Kirche wieder unter Dach gebracht, bis September 1948 war sie, inklusive Fenster, wieder hergestellt. Selbst die zerstörte Orgel konnte mühevoll gerettet werden.

Anfang 1968 wurde auch die Dreifaltigkeitskirche nach den Richtlinien der Liturgiereform umgebaut. In der Apsis wurde eine große Mosaikdarstellung der Hl. Dreifaltigkeit nach Entwürfen von Alfons Bittner angebracht und ein neuer Tabernakel aufgestellt.

Am 16. Juni 1974 weihte Alfred Kardinal Bengsch den neuen, insgesamt 3 t schweren Altar ein. 1974 erfolgte – nach einem Sturmschaden 1973 – die Sanierung des Turmes und die Neuverputzung der Kirchenfassade. Altarlesepult und Vortragekreuz, ebenfalls nach Entwürfen Bittners, wurden 1975 in Gebrauch genommen.

1991/92 wurde der bisher hölzerne Glockenstuhl durch eine Stahlkonstruktion ersetzt. Erstmals nach Jahrzehnten erklang wieder das volle Geläut. 1995 wurde die Kirche renoviert und erhielt eine helle, warme Farbgestaltung. Auch der Kreuzweg wurde in seiner ursprünglichen Fassung wieder hergestellt.

Text und Archivrecherche: Andreas Huth, M.A.

Zum Wikipedia-Eintrag zur Dreifaltigkeitskirche.